Die EZB macht Ernst und setzt Großbanken mit IT-Prüfungen unter Zugzwang

Kiel 14.12.2016 - Viele Institute scheuten sich in der Vergangenheit, perspektivisch in ihre IT-Sicherheit zu investieren. Nun rächt sich dieser mitunter jahrelange Investitionsstau. Bereits vor mehr als einem Jahr beschwerte sich der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank über deren „veraltete“ IT-Systeme, so die FAZ. Finanzielle Einbußen, beispielsweise durch fehlgeleitete Datenströme sind das eine, Imageschäden das andere als Konsequenz hieraus.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, lohnt es sich, einen Blick auf einige der bemängelten Punkte im Rahmen der EZB-Prüfungen zu werfen. Ein wesentliches Augenmerk der Aufsichtsteams, bestehend aus Vertretern der EZB, Deutschen Bundesbank sowie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), lag auf der Gestaltung innerbetrieblicher Arbeitsabläufe. Laut Börsenzeitung interessierten sich die Prüfer unter anderem für die Verwaltung der Zugriffsberechtigungen von Mitarbeitern und die Entwicklung bankinterner Anwendungen. Eine kritische IT-Infrastruktur offenbart sich an dieser Stelle bei vielen Banken.

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Zum Hintergrund: Seit dem 4. November 2014 stehen Großbanken unter der direkten Aufsicht der Europäischen Zentralbank mit Sitz in Frankfurt. Europaweit sind dies 120 Banken, 21 davon aus Deutschland. Auf einer Liste der EZB finden sich die Namen der entsprechenden Banken und die Gründe für deren Aufnahme in eben diese. In Deutschland teilen sich BaFin und Deutsche Bundesbank die Bankenaufsicht auf Basis des § 7 Kreditwesengesetzes (KWG).